Kolumne

Was wir von Pferden über Führung lernen können

Was wir von Pferden über Führung lernen können
Nadia Lattmann
Lesezeit: 2 Minuten

In einer Welt, in der technische Fähigkeiten und akademische Abschlüsse oft den Ton angeben, geht die Bedeutung echter Führung manchmal verloren. Gehört zu einer guten Führung nicht mehr als Effizienz und das Erreichen von Zielen? Begleiten Sie mich auf eine Reise in die Welt der Pferde.   

Für Pferde spielen Visitenkarten und Organigramme keine Rolle. Auch Äusserlichkeiten oder Geld beeindrucken sie nicht. Was zählt, ist, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten. Dass unser Denken, Fühlen und Handeln im Einklang sind. Eine einfache Faustregel für den Alltag lautet: Kopf, Herz, Hand – wenn diese drei Aspekte im Einklang sind, können wir authentisch führen.

Ein Beispiel aus meiner Arbeit: Jan soll mit dem Pferd von A nach B laufen. Plötzlich bleibt das Pferd stehen. Er fragt mich: «Warum?» Ich frage zurück: «Wo willst du hin?» Er antwortet: «Ich weiss nicht genau – irgendwie will das Pferd nicht.» Ich frage: «Wie fühlst du dich jetzt?» Jan antwortet: «Verunsichert. Vielleicht mache ich etwas falsch.» Es ist offensichtlich, dass er Zweifel hat. Also sage ich: «Komm doch mal zu mir.» Und plötzlich setzen sie sich wieder in Bewegung. Erstaunt fragt Jan: «Warum geht es jetzt wieder?» Ganz einfach: Er hat wieder ein klares Ziel vor Augen und ist überzeugt, dass er es schaffen wird.

Pferde spüren kleinste Nuancen unserer inneren Einstellung. Sie entscheiden blitzschnell, ob sie uns vertrauen und respektieren können. Pferde sind vielleicht nicht die besseren Leader, aber sie können uns auf dem Weg zu wirksameren Führungspersönlichkeiten inspirieren. Wir können lernen, Leader zu werden, die nicht nur Ziele erreichen, sondern auch Herzen berühren. Denn wie oft stellen wir aufgrund von Fähigkeiten (Hand) ein und entlassen aufgrund der Einstellung (Herz)?

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