Windenergie hautnah erleben

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Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerk AG (SAK) plant in der Gemeinde Glarus Nord einen Windpark – das Projekt «LinthWind». Wie hoch ist ein Windrad? Welche Geräusche sind zu hören? Am Samstag, 17. Februar, konnten sich die Besucher der Windenergieanlage «Calandawind» einen Eindruck verschaffen.

Rund 45 Fahrminuten von Bilten steht seit dem Jahr 2012 die Windenergieanlage «Calandawind» in Haldenstein. Es handelt sich um das aktuell grösste Windrad in der Schweiz. Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe führte die SAK vergangenen Samstag die erste von zwei Begehungen durch. Zirka 45 Personen folgten der Einladung und erlebten hautnah das leistungsstarke Windrad bei optimalen Wetterverhältnissen.

Leistungsstarke Technologie

Welche Leistung erbringt ein Windrad und wie entsteht Strom aus erneuerbarer Energie? Unter der Leitung des ehemaligen Gemeindepräsidenten von Haldenstein, Robert Giger, konnten die rund 45 Besucher allerlei Wissenswertes erfahren. Mit einer Blattlänge von 56 Metern und einer Gesamthöhe von 175 Metern setzt die Technologie des Windrades neue Massstäbe in der Energieproduktion. Bereits bei niedrigen bis mittleren Windgeschwindigkeiten wirft die Anlage, ausgestattet mit der leistungsfähigen Vestas V112-3.0 MW®, hohe Energieerträge ab. Der windverwöhnte Standort Haldenstein im Churer Rheintal ist für diese Technologie hervorragend geeignet. Jährlich produziert «Calandawind» etwa 4.5 Gigawattstunden elektrische Energie. Der gewonnene Strom versorgt jährlich rund 1'000 Haushalte mit erneuerbarer Energie.

Windenergie hautnah erleben

Reichlich Wind bei 4 bis 6 Grad und ab und zu ein Sonnenschein: Die Wetterbedingungen am Samstagvormittag waren optimal. Die Windanlage produzierte an diesem Vormittag bis über 90 % der Nennleistung – bestens geeignet um die dabei entstehenden Geräuschen wahrzunehmen. Die einfallenden Sonnenstrahlen ermöglichten auch ein realistisches Bild des Schattenwurfs. Nach der gestaffelten Führung durch das Innere des Mastfusses durch den Mitbesitzer, Jürg Michel, konnten sich die Besucher im nahegelegenen Restaurant austauschen und aufwärmen. Andreas Walser, Landwirt des angrenzenden Agrarbetriebes, berichtete von seinen Erfahrungen mit der Windanlage. Weder bei seinen Nutztieren noch in Bezug auf tote Vögel auf der Agrarfläche habe er negative Veränderungen wahrgenommen. Bei der anschliessenden Fragerunde konnten sich die Teilnehmer ein umfassendes Bild zum Thema Windenergie machen. Bedenken oder Anregungen in Bezug auf das Projekt LinthWind nahm Projektleiter, Kurt Giger, entgegen. Die Hinweise werden vom Projektteam ausgearbeitet und fliessen in die kommenden Anlässe der Veranstaltungsreihe.

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Studie zeigt ein positives Bild

Was zählt, ist die Stimme der Bevölkerung: Jürg Michel erläuterte den Besuchern eine Studie der Universität St. Gallen (HSG). Nachdem die Windenergieanlage in Haldenstein gebaut wurde, fand eine Befragung der umliegenden Bevölkerung statt. Personen im Raum Chur wurde über ihre Eindrücke und Erfahrungen mit der neuen Windanlage befragt. Das Ergebnis zeigt ein positives Bild in Bezug auf die Geräuschemissionen und den landschaftlichen Veränderungen: Weniger als zehn Prozent der befragten Anwohner nahmen die Auswirkungen der Windenergieanlage in dieser Hinsicht als (eher) negativ wahr.

Die weiteren Informationsanlässe finden wie folgt statt:

- «Fauna & Flora – Vögel, Fledermäuse und Baugrund» am Mittwoch, 2. Mai
- «Wirtschaftlichkeit und Beteiligungsmöglichkeit» am Donnerstag, 23. August
- «Wind, Schall, Schatten und Sichtbarkeit – die Messergebnisse» im Herbst 2018

Sie konnten bei der Begehung nicht dabei sein? Die SAK bietet am Samstag, 10. November 2018 eine weitere Führung durch die Windenergieanlage «Calandawind» an. Details zur Begehung finden Sie auf unserer Website www.linthwind.ch.