Vernetzung stärkt die Innovationskraft
Text: pd
Bereits in diesem Jahr startet der Switzerland Innovation Park Ost in Buchs eine Veranstaltungsserie. Diese wird in enger Zusammenarbeit mit bestehenden Institutionen durchgeführt.
Am vergangenen Donnerstag fand im Lichthof des Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs Sargans eine Auftaktveranstaltung statt. Gegen hundert interessierte Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Innovation, Bildung, Politik und Gesellschaft nahmen an dieser teil.
Hans Ebinger, CEO des Switzerland Innovation Park Ost, erklärte, dass es in Buchs nicht bei einer Veranstaltungsserie bleiben soll: «Unsere Absicht ist es, in den Räumlichkeiten der Fachhochschule Ost oder des bzbs eine Zwischenlösung aufzubauen.» Mittelfristig betrachtet sollen dann Workshop-Räume, Co-Working-Möglichkeiten sowie die Ansiedlung von Start-ups und Unternehmen in einem Neubauprojekt angestrebt werden. «Wir möchten ein verbindender Teil des Hightech Campus Buchs werden», versicherte Ebinger.
Kompetenzen bei Nachwuchs fördern
Ebenfalls einen neuen Standort in Buchs eröffnen will Smartfeld. Eine Initiative mit dem Ziel, Kreativität und Zukunftskompetenzen zu fördern sowie Kinder und Jugendliche für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters fit zu machen. Aktuell führt Smartfeld in St.Gallen jährlich über 200 Kurse durch. Dies als Bildungspartner der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, dem Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum St.Gallen, der Empa, der Ostschweizer Fachhochschule und der Universität St.Gallen.
Von der geografischen Nähe durch die Eröffnung des Standortes Buchs würden vor allem die Schüler aus der Region profitieren, welche heute für einen Kursbesuch noch in die Kantonshauptstadt reisen müssen. Längerfristig wird zudem die Wirtschaft von der Initiative profitieren, da Talente bereits frühzeitig in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gefördert werden. Sobald die Finanzierung gesichert ist, wird Smartfeld-Standort in Buchs realisiert.
Start-up-Szene soll entstehen
Von der Vernetzung der etablierten Institutionen werden auch Start-ups profitieren. Das Förderprogramm Startfeld wurde vor 13 Jahren gegründet und hat über 930 Arbeitsplätze geschaffen und Investitionen von über 150 Millionen Franken ausgelöst. Inzwischen hat Startfeld mehr als 170 Förderpakete gesprochen.
Einer, der von einem solchen Förderpaket profitiert, ist der Buchser Gianni Notari. Er hat im März dieses Jahres die Xildi AG gegründet. Ein Unternehmen, welches im Bereich der Softwareentwicklung tätig ist. Im Podiumsgespräch zeigten er sowie der Melser Dario Ackermann auf, wie wichtig für sie die Unterstützung des Startfelds waren und ist. Dario Ackermann wird demnächst sein Unternehmen VirtualAlpha gründen. Eine Plattform, die auf spielerische Art und Weise deren Nutzer in den Aktienmarkt einführen sowie das Investieren und die Verwaltung von Wertschriften erlernt.
Hightech Campus hat riesiges Potential
Marco Thoma, Projektleiter Hightech Campus Buchs, zeigte in seinem Referat eindrücklich auf, weshalb sich die Investition in den attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum Alpenrheintal lohnt. Bis jetzt hat eine formlose Gruppierung die Attraktivitätssteigerung des Bildungs-, Innovations-, Business- und Begegnungsorts Hightech Campus Buchs vorangetrieben.
Nach dem Erzielen der ersten Erfolge soll nun ein Verein gegründet und ein Masterplan zur Arealentwicklung ausgearbeitet werden. «Für uns ein weiteres Ziel ist es, unsere Sichtbarkeit zu erhöhen und so über die Region hinaus an Strahl- und Anziehungskraft zu gewinnen», sagt Thoma. Er freut sich auf die Vernetzung mit den neu in Buchs anzusiedelnden Institutionen und ist überzeugt, mit der Attraktivitätssteigerung einen Beitrag zur Gewinnung und zum Erhalt von Fachkräften zu leisten.
Auch interessant
Finanzierungslücke für Wachstumsphase
Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner stellte in seinem Referat die Standortförderung mit Fokus auf die Start-up-Förderung vor. Bis anhin hat die kantonale Förderstrategie hauptsächlich auf Coaching- und Beratungsleistungen, Impuls-Veranstaltungen und die Kongressunterstützung gezielt.
Als eine der aktuell grössten Herausforderungen im Kanton St.Gallen bezeichnete Beat Tinner die Finanzierungslücke ab der frühen Wachstumsphase. Diese führt dazu, dass es nach der Gründung von Start-ups zu Abwanderungen in andere Regionen kommt. Entsprechend soll die Förderstrategie angepasst werden. Aktuell befindet sich diese in der Finalisierungsphase.
Die Initiative, erfolgreiche Angebote und Institutionen miteinander noch engmaschiger zu vernetzen, lobte Regierungsrat Tinner. Die Stärkung des ganzheitlichen Ökosystems trage zur regionalen Wertschöpfung bei.