Thurgauer Holzbauer sind zuversichtlich

Auch wenn die Bautätigkeit auf hohem Niveau bleibe und der Leerwohnungsbestand weiter steige, müssten sich die Holzbauer keine allzu grossen Sorgen machen, versicherte Verbandspräsident Roman Vollenweider zum Auftakt der 57. Generalversammlung in Fischingen. Die Branche habe noch einiges Wachstumspotenzial, denn nach wie vor würden wenige Wohnbauten in Holz erstellt. Der Marktanteil sei in den vergangenen vier Jahren schweizweit bei knapp 14 Prozent verharrt.
«Hier müsste noch mehr drinliegen», sagte Vollenweider. Profitieren könne der Holzbau von den wachsenden Raumbedürfnissen der öffentlichen Hand, namentlich bei Schulen, Kindergärten, Turn-, Sport- und Mehrzweckhallen. «Dafür sollten wir alle zusammenhalten und faire Angebote abgeben», erklärte der Präsident. Gleichzeitig soll die Branche darauf achten, bei den Ausschreibungen das Herkunftszeichen «Schweizer Holz» einzutragen, um sich von Mitbewerbern aus dem Ausland abzuheben.
184 Nachwuchskräfte
Ihre Mitgliederzahl hat die Sektion Thurgau von Holzbau Schweiz im vergangenen Jahr ausbauen können. Sie durfte ihr 50. Firmenmitglied begrüssen. Zusammen mit sieben Ehrenmitgliedern und 25 Altmeistern zählt der Verband damit insgesamt 82 Mitglieder. Auch bei den Lehrlingszahlen standen die Zeichen, im Gegensatz zu vielen anderen Branchenorganisationen, auf Wachstum.
Gegenwärtig werden 184 Lernende ausgebildet, davon 173 Zimmerleute in einer vierjährigen Lehre mit eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) und elf Holzbearbeiter in einer zweijährigen Ausbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA). Für das neue Lehrjahr ab August lägen Verträge für bereits 30 Zimmerleute EFZ und vier Holzbearbeiter EBA vor, meldete Peter Schwarz, Obmann der überbetrieblichen Kurse (ÜK).
Ungenügende ÜK-Räume
Besonders stolz ist Holzbau Thurgau über die Erfolge von Thurgauer Lernenden an der eidgenössischen Modellausstellung im vergangenen Jahr. Dort wurden Gabriel Stutz von der Appert Holzbau AG, Fischingen, als Gewinner im ersten Lehrjahr und Adrian Zeller von der Karl Rutz AG, Hauptwil-Gottshaus, für die beste Binder- und Treppenkonstruktion ausgezeichnet.Unbefriedigend ist für den Verband die räumliche Situation für die ÜK im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Weinfelden. Der Kanton habe seine Absichtserklärung von 2014 zurückgezogen. Damit werde eine bauliche Lösung abermals hinausgeschoben, beklagte der Präsident. Man dürfe den Standort im BBZ nicht leichtfertig aufgeben, hielt dem Thomas Bornhauser als früherer Chefexperte und Verbandspräsident entgegen.
Auf dem Bild von links: Peter Schwarz, Roman Vollenweider und Jürg Hugener.