Rheintaler Unternehmerinnen setzen auf Austausch und Visionen

Rheintaler Unternehmerinnen setzen auf Austausch und Visionen
Simone Mächler-Fehr (rechts, Gründerin und Moderatorin des UR-Events von Unternehmerin Rheintal) zusammen mit den Unternehmerinnen Ursina Dürr, Mirjam Hummel-Ortner und Karin Federer (von links)
Lesezeit: 4 Minuten

90 Unternehmerinnen trafen sich am 21. August beim UR-Event von Unternehmerin Rheintal in der Jansen AG in Oberriet zum Teilen von Erfahrungen, zum gegenseitigen Unterstützen und Motivieren und um sich für neue Visionen und Innovationen zu stärken.

Text: PD/stz.

Vor neun Jahren ist entstanden, was heute zu einem festen Bestandteil von Unternehmerin Rheintal gehört: der UR-Event für selbständige Frauen oder angehende Unternehmerinnen in der Ostschweiz. 400 Kontakte konnte die Gründerin Simone Mächler-Fehr in all den Jahren sammeln. Neben dem UR-Event treffen sich die Frauen während des Jahres zu drei #augenblicken und können dabei hinter die Kulissen von verschiedenen Betrieben oder Projekten blicken. Viele Frauen sind regelmässig an den Anlässen dabei, andere sporadisch – ganz wie es in den Terminkalender passt.

Rund ein Drittel der Teilnehmerinnen des diesjährigen UR-Events besuchten diesen zum ersten Mal. So tauschten sich Unternehmerinnen aus dem Baugewerbe mit Floristinnen, einer angehenden professionellen Nanny, Designerinnen oder Frauen aus der Landwirtschaft oder Gastronomie aus. Sieben Frauen waren gemeinsam mit ihren Töchtern am Anlass, die entweder im Familienbetrieb arbeiten oder selbst Unternehmerinnen sind. Deshalb stellte Simon Mächler-Fehr die Frage: «Gibt es ein Unternehmerinnen-Gen?»

«Wir müssen Visionärinnen mit Träumen sein»

Gastgeberin Priska Jansen begrüsste mit einem Bild einer Blume – der Steinblume, die nach Plänen von Mario Botta auf dem Monte Generoso entstand und unter anderem dank der Aussenfassade mit dem hochwärmegedämmten VISS-Stahlsystem der Jansen AG erblühte.

«Wir müssen Visionärinnen mit Träumen sein», richtete sich Simone Mächler-Fehr an die Unternehmerinnen. Sie selbst lasse sich immer wieder neu inspirieren, zuletzt vom Konzept des kostenlosen Mega-Konzerts von Lady Gaga an der Copacabana in Rio de Janeiro, der Biografie von SFS-Gründer Hans Huber und dem Park-unique, den die NeoVac in Oberriet baut. Drei Visionärinnen lud sie zum Gespräch unter dem Titel «GROSS denken» auf die Bühne.

Die Gespräche mit Rosina Dürr, Mirjam Hummel-Ortner und Karin Federer zogen die Zuhörerinnen in ihren Bann – wohl auch deshalb, weil die drei Frauen mit glänzenden Augen und viel Enthusiasmus von ihrem Beruf, der zugleich ihre Passion ist, erzählten. Sie alle arbeiten in einem Betrieb, den ihre Vorgänger aus einer Vision heraus aufbauten. Rosina Dürr übernahm den Familienbetrieb Verdunova AG – Herstellerin von Tiefkühlgemüse aus Schweizer Rohstoffen – in Sennwald. Mirjam Hummel-Ortner ist Geschäftsführerin und Verwaltungsrätin der wwp Group in Ruggell – einer Agentur für Menschen, Marken und Plattformen im Sport – und Karin Federer führt den Walter Zoo in Gossau.

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90 Frauen liessen sich am UR-Event von den interessanten Gesprächen begeistern
90 Frauen liessen sich am UR-Event von den interessanten Gesprächen begeistern

Leuchtturmprojekt im Walter Zoo

Rosina Dürr lernte Drogistin und übernahm vor zwei Jahren als Quereinsteigerin die Geschäftsleitung der Firma mit in der Hochsaison 100 Mitarbeitenden in der Verarbeitung und 80 Produzenten aus der Region. In der Verdunova werden jährlich rund 10'000 Tonnen Schweizer Gemüse verarbeitet. Innovationen werden auf dem elterlichen Hof entwickelt.

Vor bald 40 Jahren gründeten die ehemaligen Skistars Hanni Weirather-Wenzel und Harti Weirather die Firma wwp Group mit dem Gedanken, den Sport zu professionalisieren. Das Herzensprojekt der weltweit tätigen Firma sind die Hahnenkamm-Rennen in Österreich, deren Vermarktungsrechte seit über 25 Jahren in ihrer Hand liegen und die jährlich am dritten Januar-Wochenende rund 100'000 Sportbegeisterte anlocken. Mirjam Hummel-Ortner erzählte, wie Weirather-Wenzel gross dachten und das Konzept stetig entwickelten, so dass aus der Bar in einem ehemaligen Kuhstall der Kitz Race Club – eine Eventhalle von 4'000 Quadratmetern – entstand.

Karin Federer berichtete von der Geburtsstunde des einmaligen Leuchtturmprojekts, das bis 2028 im Walter Zoo entstehen wird: «Als ich in einem Nationalpark in Australien eine Höhle mit Glühwürmchen erleben durfte, wusste ich: das ist es. Unser Zoo soll Herzen bewegen und die Menschen für die Natur faszinieren.» Bereits konnte der Walter Zoo den ersten Zuchterfolg mit australischen Glühwürmchen feiern, was nicht nur Karin Federer, sondern auch die Mitarbeitenden begeistert.

Im Anschluss an die Gesprächsrunde tauschten sich die Frauen aus und genossen Köstlichkeiten aus der Jansen-Küche.

Der UR-Event war ein Abend, der animierte, Grosses zu tun – gestärkt von den Abschlussworten von Mirjam Hummel-Ortner: «Vertraut euren Stärken.»

Simone Mächler-Fehr denkt weiterhin GROSS und wird in Kürze ihre nächste Kampagne «Frauen in Räte und Verwaltungsräte» lancieren.