Naturmuseum St.Gallen wird ausgezeichnet

Naturmuseum St.Gallen wird ausgezeichnet
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Das Naturmuseum St.Gallen erhält am 17. Dezember ein besonderes Weihnachtsgeschenk: den nationalen «Prix Expo für langfristiges Engagement» 2019. Die Auszeichnung wird von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz in Fribourg verliehen und gilt als grosse Anerkennung.

Es gibt wohl kein passenderes Objekt zum Stichwort «langfristiges Engagement» im Naturmuseum St.Gallen als das bald 400jährige Nilkrokodil an der Wand des Museumsfoyers. Von den Anfängen als Naturalienkabinett im 17. Jahrhundert über die Gründung des Naturmuseums als Institution im Jahr 1846 bis zur Eröffnung des Neubaus vor drei Jahren war es stets mit dabei. Es erlebte jeden Umzug, alle Höhen und Tiefen des Museumsbetriebes und wurde von Generationen von Besuchern bestaunt – 200'000 waren es alleine in den vergangenen drei Jahren. Für sein langfristiges Engagement erhält das Naturmuseum St.Gallen am kommenden Dienstag in Fribourg den national ausgerichteten Prix Expo für langfristiges Engagement.

Mit Begeisterung am Werk

Museumsdirektor Toni Bürgin freut sich sehr über die Wertschätzung der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften und blickt mit grosser Dankbarkeit auf das Engagement aller Mitarbeiter sowie des Stiftungsrates, auf die grosszügige Unterstützung von Seiten Kanton, Stadt, Stiftungen und Privatpersonen sowie auf die langjährige Treue des Publikums zurück. «Die Anerkennung ist grosse Motivation, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und Ansporn, die Zeichen der Zeit beständig einzubeziehen. Denn fundiertes Wissen über die Natur und ihre Zusammenhänge ist in Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens nötiger denn je», sagt der Museumsdirektor.

Themenvielfalt und Innovation

Die Anziehung des Naturmuseums beruht neben der interaktiven Dauerausstellung auf einem vielseitigen Angebot an Sonderausstellungen, die rund drei Mal im Jahr aktuelle Themen in- und ausserhalb der Region aufnehmen. Seit dem Jahr 1996 sind dies fast 90 gewesen, mit einem Themenspektrum von der Gentechnik über monografische Ausstellungen wie aktuell «Der Apfel» oder im kommenden Jahr «Eichhörnchen» bis hin zu «Fossilien in Alpstein» oder «Bionik – technische Erfindungen nach dem Vorbild der Natur».

Parallel dazu steht der Öffentlichkeit seit vielen Jahren ein breiter Fächer an Veranstaltungen zur Auswahl. Ergänzend versteht sich das Naturmuseum St.Gallen als wichtiger ausserschulischer Bildungsort in der Region mit rund 250 Schulführungen pro Jahr. Laufend werden neue Formen entwickelt, wie das Jugend- und das Klassenlabor in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule St.Gallen. Hier lassen sich unter Anleitung von angehenden Lehrpersonen verschiedenste Experimente und Demonstrationen für Kinder, Jugendliche und Schulklassen erlebbar machen.

Ab Mitte Januar 2020 gehört neu auch ein digitaler Museumsguide in drei Sprachen zum Angebot, der Besucher auf einer Wissens- und vier Spieltouren durch die Ausstellung führt.

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Im ganzen Kanton tätig

Die Tätigkeitsbereiche des Naturmuseums St.Gallen reichen über die Räumlichkeiten des Museums hinaus: Im Rahmen des Dienstleistungsangebots «naturinfo» wurden in den vergangenen Jahren im Auftrag der Kantone St.Gallen und beider Appenzell mehrere Monitoring-Programme für Amphibien, Reptilien und Fledermäuse durchgeführt. Seit September 2019 ist das Naturmuseum zudem kantonale Anlaufstelle für Informationen zum Thema «Biodiversität im Siedlungsraum».

Im Bereich Botanik wurde das Artenschutzprogramm «Prioritäre Pflanzenvorkommen» in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Zirkel SG realisiert und für den neuen Schweizer Säugetieratlas konnten mehrere Bestandesaufnahmen von Kleinsäugern an ausgewählten Standorten im Kanton vorgenommen werden. Denn Natur ist nicht nur innerhalb des Neubaus ein Thema, sondern findet vor allem draussen vor den Museumstüren statt.