Merz wehrt sich gegen Sabotagevorwürfe

Am 20. September 2008 erfuhr Merz, dass die UBS 60 bis 70 Milliarden zur Rettung benötige. Später am Abend erlitt der Ex-Bundesrat einen Herzstillstand. Ex-Bankenaufseher Daniel Zuberbühler behauptet nun, Merz habe die UBS-Rettung aus dem Spital verhindern wollen. Dieser Vorwurf sei «Blödsinn und eine verleumderische Behauptung», wehrt sich Merz.
Im Vorfeld dieser Krise hatte sich Hans-Rudolf Merz gegen Staatshilfen für Banken gewehrt. «Das war meine Rolle als Finanzminister», bestätigt er heute gemäss nau.ch. Dennoch sei ihm die volkswirtschaftliche Bedeutung der Grossbank bewusst gewesen. «Mir war klar, dass die Schweizer Volkswirtschaft bei einem Zusammenbruch der UBS Schaden nimmt.»
Der damalige Bankenaufseher Daniel Zuberbühler behauptet aber, der Ex-Bundesrat habe die Rettung aus dem Spital heraus zu sabotieren versucht. Im Buch «Wie die Swissair die UBS rettete» des Autors Bernhard Weissberg sagt er: Für die Rettungsaktion sei der Herzstillstand von Merz «auf eine spezielle Art ein Glücksfall» gewesen, so nau.ch. «Denn wenn Merz die Aktion aus ideologischen Gründen hintertrieben hätte, wäre der Plan wohl gescheitert. Oder die Rettung der UBS wäre chaotischer und damit viel teurer geworden.»
Hans-Rudolf Merz habe versucht, das Ganze aus der Intensivstation heraus zu stoppen. «Aber das konnte der Bundesrat zum Glück verhindern.» Erst später habe der Ex-Finanzminister die Rettung unterstützt. «Vor allem auch, als es mit Gewinn für Bund und später Nationalbank ausging», erklärt der ehemalige Bankenaufseher gemäss nau.ch.
Diese Behauptung bestreitet Merz: Der Vorwurf der Sabotage sei «Blödsinn und eine verleumderische Behauptung». Er habe während des Spitalaufenthalts gar keine Kontakte nach aussen gehabt. «Das Geheimpapier des Bundesrats habe ich nicht gesehen und die Rettung gar nicht mitbekommen.»