Lebensversicherung Schutzwald

Lebensversicherung Schutzwald
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Ein wirksamer Schutzwald ist zentral für die Sicherheit der St.Gallerinnen und St.Galler, so der Kanton. Kantonsoberförster August Ammann und Revierförster Josef Benz informierten in Berneck über die Schutzwaldpflege im Kanton St.Gallen. Besucher vor Ort erhielten zudem einen Einblick in den Alpinen Schutzwaldpreis Helvetia.
Als Schutzwald gilt ein Wald, der Siedlungen und Infrastrukturen gegen eine Naturgefahr schützt oder deren Risiken reduzieren kann. Dies heisst es in der Mitteilung des Kantons St. Gallen. Ohne den Schutz des Waldes vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag, Erosion, Rutschungen, Murgängen und Hochwasser wären zahlreiche Dörfer und Täler nicht bewohnbar.
 
Kantonsoberförster August Ammann unterstrreicht daher die Bedeutung der nachhaltigen Schutzwaldpflege. Sie liege im öffentlichen Interesse und sei eine «Lebensaufgabe» sowohl für die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer wie für den St.Galler Forstdienst. Bund und Kanton unterstützen deshalb die Pflege und Bewirtschaftung des Schutzwaldes.

Schwierige Voraussetzungen für Waldeigentümer
Der steile Schutzwald oberhalb von Berneck ist seit langem nicht mehr gepflegt worden, so Ammann. Der kleinparzellierte Wald gehöre diversen Privatwaldeigentümern. «Sie verfügen oft nicht über das nötige Fachwissen und die erforderliche Ausrüstung für die Arbeit im Wald», sagt Ammann.

Revierförster Josef Benz organisiere deshalb seit einigen Jahren gemeinsame Schutzwaldpflegeeingriffe. Dabei könne er auf die Unterstützung der Politischen Gemeinde Berneck zählen. Denn nebst der Schutzwirkung werden auch das Landschaftsbild und der Wald als wichtiges Naherholungsgebiet sowie als Lebensraum für Wildtiere und Vögel aufgewertet.

Schutzwaldpflege dient dem Schutz vor Naturgefahren
Revierförster Josef Benz demonstrierte vor Ort die fachgerechte Schutzwaldpflege. Der Wald im Schlossholz schütze vor Rutschungen und halte Wasser von Starkniederschlägen zurück. Schräge und dünne Bäume mit einseitiger Krone sowie von Krankheiten befallene Bäume werden geerntet. Stabile Bäume mit guter Wurzelverankerung und geradem Stamm verbleiben im Wald.

Zentral sei dabei die Förderung der Waldverjüngung. Sie gewährleiste die Schutzfunktion für die nächsten Jahrzehnte. Wichtiger denn je ist für Josef Benz ein vielfältiger Wald. «Der künftige Wald muss noch artenreicher und damit widerstandsfähiger werden». so Benz. Der Klimawandel und eingeschleppte Schadorganismen (z.B. das Eschentriebsterben) setzten einzelnen Baumarten stark zu. Je mehr Baumarten es im Schutzwald gebe, desto besser sei das Risiko verteilt. Falle eine Baumart aus, stellten die anderen Baumarten den Schutz vor Naturgefahren weiterhin sicher.

Verleihung Alpiner Schutzwaldpreis Helvetia in St.Gallen
Die ARGE Alpenländischer Forstvereine verleiht am 31. Januar 2020 den internationalen Alpinen Schutzwaldpreis Helvetia im Pfalzkeller St.Gallen. Bruno Cozzio, Präsident St.Galler Forstverein und OK-Präsident, erläuterte die beiden nominierten St.Galler Projekte: «Integrale Waldbau- und Entwässerungsprojekte Gams» sowie «Naturerlebnisraum Altbachwald» in Kirchberg. 

Der Schutzwaldpreis würdigt beispielhafte Projekte im Bergwald des Alpenraums. Die Forstvereine möchten zudem die Bürgerinnen und Bürger über die Leistungen des lebenswichtigen Schutzwaldes informieren.