Huber+Suhner fährt nach Cyberangriff wieder hoch

Huber+Suhner fährt nach Cyberangriff wieder hoch
Lesezeit: 2 Minuten

Die Systeme des Herisauer Komponentenherstellers Huber+Suhner wurden nach einem Angriff wieder hochgefahren. Die Hacker behaupten, im Besitz von Daten zu sein, doch H+S will sich nicht erpressen lassen.

Huber + Suhner, international tätiger Hersteller von Steckern und anderen Komponenten für optische und elektronische Netzwerke, wurde in der Nacht auf den Montag 14.12.20 von einer Cyberattacke getroffen und weitgehend lahmgelegt. Nun hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Herisau einige weitere Informationen zur Situation veröffentlicht.

Das Wort «Ransomware» nimmt Huber + Suhner in seiner Mitteilung zwar nicht in den Mund, diese enthält gemäss IT-inside aber Hinweise, dass es sich um einen Ransomware-Angriff gehandelt hat. So schreiben die Herisauer, dass eine unbekannte Täterschaft behaupte, dass sie im Besitz von Daten von Huber + Suhner seien. Dies passt zur letztes Jahr in Mode gekommenen neuen Methode von Ransomware-Banden, Daten ihrer Opfer nicht nur zu verschlüsseln, sondern sie auch zu stehlen und mit ihrer Veröffentlichung oder mit ihrem Verkauf zu drohen.

Die Untersuchung des Vorfalls läuft indes in Zusammenarbeit mit Cybersicherheitsexperten und den Behörden weiter. Die unbekannte Täterschaft mache Datenbesitz geltend. Zum jetzigen Zeitpunkt denke Huber+Suhner nicht, dass es sich um kritische Daten handelt, heisst es in der Mitteilung. Aber selbst wenn die Angreifer kritische Daten abgreifen konnten, lasse Huber+Suhner sich nicht erpressen, stellt das Unternehmen klar.

Nachdem der Angriff entdeckt wurde, hatte das Unternehmen sofort sämtliche Arbeitsstationen weltweit via die zentrale IT deaktiviert. Auch zentrale administrative Systeme einschliesslich des Finanzwesens und der Personaladministration wurden abgeschaltet. In den letzten Tagen habe man nun rund um die Uhr in Zusammenarbeit mit dem Outsourcing-Partner für IT-Infrastruktur und weiteren Experten alle deaktivierten Systeme weltweit etappenweise geprüft. Gegenwärtig sei man dabei, diese Systeme laufend wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Produktion in der Schweiz ist wieder angelaufen; entstandene Lieferverzögerungen sollen bis Ende Jahr weitestgehend abgebaut werden.

Während die Produktion in der Schweiz wieder läuft, werden in den weltweiten Werken die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme geschaffen, heisst es von Huber+Suhner. Auch die zentralen administrativen Systeme im Personal- und Finanzwesen werden laufend wieder hochgefahren.

Die Webseite von Huber + Suhner ist aber weiterhin nicht erreichbar (Stand 21.12.20).