Gift in Ostschweizer Matratzen?

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Wegen Verdacht auf Dichlorbenzol in Matratzen stoppen die Firmen Bico in Schänis SG und Riposa in Bilten GL per sofort ihre Produktion, schreibt «20 Minuten». Sicher ist: Vor dem 25. August gekaufte Produkte sind nicht betroffen.

Die Schaumstoffblöcke, die für die Produktion der Matratzen geliefert wurden, enthielten eine erhöhte Konzentration der Chemikalie Dichlorbenzol. Dieses ist mutmasslich krebserregend.

Der Fehler unterlief dem Zulieferer, dem Chemiekonzern BASF. Dieser stellt Komponenten zur Herstellung der Schaumstoffblöcke her. Das fehlerhafte Material wurde zwischen dem 25. August und dem 29. September an Dutzende Unternehmen in Europa ausgeliefert, weiss srf.ch.

Ob und wie die Ostschweizer Hersteller Bico und Riposa betroffen sind, wird momentan abgeklärt. Sicher ist nur: Vor dem 25. August gekaufte Produkte sind nicht betroffen. Die finanziellen Schäden können die beiden Firmen noch nicht abschätzen.

Dichlorbenzol kann Haut, Atemwege und Augen reizen und steht im Verdacht, Krebs zu verursachen. Die BASF ist von einem Kunden auf die Dichlorbenzol-Belastung in ihrem Kunststoffprodukt für Möbel und Matratzen aufmerksam gemacht worden. Das sagte eine Sprecherin des deutschen Chemieunternehmens am Mittwoch. Der Konzern selbst mache normalerweise einmal im Monat eine Probe bei dem Kunststoffgrundprodukt Toluoldiisocyanat (TDI), ergänzte sie. TDI ist ein Ausgangsstoff für den Kunststoff Polyurethan, der zur Herstellung von Matratzen sowie für Polsterungen benutzt wird. In der Autoindustrie wird er für Sitzpolster verwendet.

Der Chemiekonzern hat zwischen 25. August und 29. September TDI hergestellt, das nach Unternehmensangaben eine deutlich erhöhte Konzentration an Dichlorbenzol aufwies. Rund 7500 Tonnen davon seien an 50 Kunden gegangen