Gantenbein will doch nicht

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Die Turbulenzen bei Raiffeisen gehen weiter: Interimspräsident Pascal Gantenbein zieht seine Kandidatur fürs Verwaltungsratspräsidium überraschend zurück. Dafür will Patrik Gisel länger bleiben.

Erst im Juni hatte Gantenbein noch seinen Hut in den Ring geworfen. Seither sei aber eine Debatte entstanden, die seine Handlungsfreiheit eingeschränkt habe, begründete er seinen Schritt.

«Für mich ist es wichtig, nun diese Handlungsfreiheit zurückzubekommen», sagte Pascal Gantenbein (links im Bild, zusammen mit noch-CEO Patrik Gisel) in einem Interview mit der SRF-Radiosendung «Echo der Zeit» vom Donnerstagabend. Er wolle den Erneuerungsprozess bei Raiffeisen unbelastet von Interessenskonflikten weiterverfolgen können.

Gantenbein will aber Vizepräsident von Raiffeisen bleiben und den neuen Präsidenten unterstützen. Über die Wahl des Neuen an der Spitze des Raiffeisen-Aufsichtsgremiums entscheiden die Delegierten an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung am 10. November.

Pascal Gantenbein leitete den Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz seit Anfang März interimistisch, nachdem Johannes Rüegg-Stürm aufgrund der Ereignisse um den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz zurückgetreten war.

Gantenbein (*1970) ist Professor für Finanzmanagement an der Universität Basel sowie Dozent für Corporate Finance an der HSG.

Patrik Gisel habe derweil angeboten, gegebenenfalls seine Position noch über den 31.  Dezember 2018 hinaus auszuüben, um Kontinuität zu wahren, sagte Raiffeisen Schweiz gegenüber der «NZZ am Sonntag». Denn bei der Suche nach einem neuen CEO hängt einiges vom VR-Präsidenten ab: Ein neuer Chef dürfte sein Interesse mit davon abhängig machen, wer die Bank präsidiert.