Erster «Seabin» in Altenrhein
Unsere Meere und Ozeane sind voller Plastik. Forscher haben kürzlich errechnet, dass im Jahr 2050 mehr Plastik in den Meeren schwimmen könnte als Fische. Bilder, die rund um eines der grössten Umweltprobleme der Erde entstehen, rütteln auf. Wasservögel gefangen in Plastikteilen, Schildkröten halten Tüten für Quallen – und nicht nur sie: erst vor Kurzem verendete in Thailand ein Grindwal – er hatte insgesamt 80 Plastiktüten im Bauch.
Ausserhalb der Politik gibt es bereits zahlreiche Ansätze und Ideen zur direkten Bekämpfung von Plastik in den Meeren. Eine davon ist der sogenannte «Seabin»: Ein schwimmender Mülleimer, der Plastikteile und anderen Abfall von der Wasseroberfläche einsaugt – für Fische besteht keine Gefahr. Vor allem für Häfen ist der Seabin geeignet. Entwickelt wurde er von den Australiern Andrew Turton und Pete Ceglinski. Sie wollen mit ihrem Projekt einen Beitrag zur Säuberung der Weltmeere leisten.
Im Altentheiner Hafen am Rheinspitz wurde nun der erste «Seabin» der Schweiz installiert. Ununterbrochen saugt der Kübel mit einer strombetriebenen Unterwasserpumpe Wasser ein: Alle grösseren und kleineren Abfälle bleiben im Sack, Zigarettenstummel, Papierfetzen, Fast-Food-Packungen, PET-Flaschen und andere Plastikabfälle sowie viel Grünzeug. Der Seabin schafft pro Stunde rund 25'000 Liter und saugt in einem Umkreis von etwa zehn Metern alles in sich hinein, was an der Oberfläche schwimmt. Darum lohnt es sich, ihn wie in Altenrhein an einer Stelle mit Strömung zu installieren.
Seine Pumpe erzeugt ein Vakuum, was den Apparat in pulsierende Bewegungen versetzt, sodass nur das Oberflächenwasser eingesogen wird – für Fische besteht keine Gefahr. Ein Seabin kostet rund 4500 Franken und ist mit wenigen Handgriffen installiert – sofern ein Stromanschluss vorhanden ist.