Die Ostschweiz braucht dringend Fachkräfte

Die Ostschweiz braucht dringend Fachkräfte
Lesezeit: 2 Minuten

In den letzten drei Jahren stieg der Fachkräftemangel-Index in der Schweiz um 22 Prozent. Besonders stark stieg er in der Ostschweiz.

Der Fachkräftemangel treibt die Schweizer Wirtschaft schon einige Jahre um. Dringend gesucht sind Ingenieurinnen, Techniker, Ärztinnen oder Informatiker. Dies heisst es im Beitrag der Nachrichtensendung «10vor10» auf srf.ch.

Eine neue Studie des Stellenvermittlers Adecco in Zusammenarbeit mit dem Stellenmarkt-Monitor des Soziologischen Instituts der Universität Zürich zeigt gemäss der Nachrichtensendung «10vor10», dass sich der Fachkräftemangelbesonders in der Ostschweiz weiter verschärft habe.

Der Fachkräftemangel-Index misst seit 2016, wie viele offene Stellen pro Berufsgruppe ausgeschrieben sind und stellt sie den Stellensuchenden in diesen Berufen gegenüber. Gibt es mehr offene Stellen als Stellensuchende, deutet dies auf einen Fachkräftemangel hin. Anschliessend werden die unterschiedlichen Berufe gewichtet an ihrem Beschäftigungsanteil und ein regionaler Fachkräfte-Mangel-Index mit Basis im Jahre 2016 erstellt, heisst es bei srf.ch weiter.

Gesamtschweizerisch sei dieser über die letzten drei Jahre um 22 Prozent gestiegen. Am meisten verschäft hat sich das Fachkräfte-Problem in der Ostschweiz. Dort stieg der Index in drei Jahren um knapp 50 Prozent.

Verschiedene Gründe
Die Studienautorin, Adecco Schweiz, nennt gegenüber «10vor10» zwei Hauptgründe. Geschäftsleiterin Nicole Burth: «Zum Ersten sind sehr viel mehr Stellen geschaffen worden, weil in der Ostschweiz die Konjunktur sehr positiv verlaufen ist in den letzten zwei Jahre.» Als weiterer Grund nennt Burth die vergleichsweise tiefere Arbeitslosigkeit in der Ostschweiz.

Die Ostschweizer Wirtschaft boomt – auch in St. Gallen bei der Digitalagentur Namics sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Doch Informatik-Fachkräfte in die Ostschweiz zu locken, sei sehr schwierig, sagt Betriebsleiter Michael Pertek gegenüber «10vor10». Denn man könne kaum mit den attraktiven Regionen wie Zürich konkurrieren. In der Ostschweiz, in der zwar zahlreiche Informatik-Firmen angesiedelt seien, würden die grossen Marken fehlen. Zudem könne man in St. Gallen auch in Bezug auf die Entlöhnung und «Internationalität» nicht mit anderen Regionen mithalten.

Leute aus anderen Regionen zu rekrutieren, sei zu schwierig. Stattdessen wolle man direkt von den Ostschweizer Hochschulen profitieren, viele Berufseinsteiger rekrutieren und diese selber ausbilden. «Und entwickeln die Leute dahin, dass sie Fachkräfte werden», so Pertek gegenüber «10vor10».