«Chance Industrie Rheintal» kooperiert mit Schreinerbranche

«Chance Industrie Rheintal» kooperiert mit Schreinerbranche
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Die Industrie- und Schreinerfirmen im Rheintal bilden viele ihrer Fachkräfte selber aus. Um die Berufsleute von morgen zu finden, gehen der Verein «Chance Industrie Rheintal» und die Schreinervereinigung eine strategische Partnerschaft ein.

Industrie- und Handwerksunternehmen teilen sich wortwörtlich viele Schnittstellen. Nicht nur, wenn es um die Zusammenarbeit geht, sondern auch bei der Rekrutierung von Lehrlingen. «Beide Branchen sind daran interessiert, Jugendliche für eine Lehre zu motivieren», sagt Cornelia Grill (links im Bild). Mit ihrem Verein «Chance Industrie Rheintal» (CIR) ist die Präsidentin deshalb eine Berufsbildungspartnerschaft mit der Vereinigung Rheintaler Schreinermeister (VRS) eingegangen. «Ich bin überzeugt, dass wir unsere Erfahrungen gegenseitig nutzen können, um den Berufsnachwuchs in beiden Branchen zu stärken.»

Investition in die Zukunft

VRS-Präsident Marcus Gächter (rechts) teilt diese Meinung und betont: «Es ist unerlässlich, in den Berufsnachwuchs zu investieren. Gerade in guten Zeiten.» Die Schreinerbranche sei eine der wenigen im Kanton St.Gallen, die in den vergangenen Jahren bei den Lehrlingenzahlen konstant zugelegt hätten. Dank der qualitativ hochstehenden Ausbildung würden später aber viele Schreinerinnen und Schreiner abgeworben – nicht selten aus anderen Branchen. Deshalb sei es so wichtig, Jugendliche für den Beruf zu begeistern.

Von wegen Männerberuf

Zum ersten Mal konkret zum Ausdruck kommt die Partnerschaft zwischen Schreinern und Industrie am kommenden Berufsevent von CIR vom 14. bis 16. November in Altstätten. Der VSR wird mit einem Gaststand dabei sein und den Jugendlichen die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten im Schreinerberuf aufzeigen.

Bereits im letzten Jahr ist der Berufsevent bewusst geöffnet worden. Damals stellte sich die Gesundheitsbranche vor, die dank der Fachhochschule St.Gallen (FHS) auch in diesem Jahr vertreten sein wird. Cornelia Grill ist stolz, dass sich der Berufsevent zu einem fixen Termin im Rahmen der Berufswahl der Rheintaler Jugendlichen entwickelt hat.

Marcus Gächter, der einst selber eine Schreinerlehre absolvierte, freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler nun einen noch breiteren Einblick in die Berufswelt erhalten. Bei dieser Gelegenheit räumt er auch gleich noch mit einem Klischee auf: «Es stimmt definitiv nicht, dass der Schreinerberuf nur für Männer geeignet ist.

Der beste Gegenbeweis ist die junge Ostschweizerin Samanta Kämpf, die an den Berufsweltmeisterschaften im russischen Kazan vor einigen Wochen zahlreiche männliche Mitbewerber in den Schatten gestellt und Silber gewonnen hat.» Cornelia Grill bestätigt: «Auch in der Industrie sind Kombinationsfähigkeit, Fingerspitzengefühl und exaktes Arbeiten gefragt. Das sind Begabungen, bei denen sich weibliche Bewerberinnen nicht verstecken müssen.»