Cellvie nimmt fünf Millionen Dollar ein

Bei Cellvie handelt es sich um einen Spinn-off aus der Universität Harvard, der Medikamente aus Zellen entwickelt und dabei das Potenzial von Mitochondrien nutzt. Nun hat das Thurgauer Start-up bei einer Seed-Finanzierungsrunde fünf Millionen Dollar eingenommen. Laut einer Medienmitteilung ist diese Runde von Kizoo Technology Capital angeführt worden.
Die Cellvie AG möchte die Einnahmen nutzen, um die Produktentwicklung voranzutreiben. Konkret soll eine klinische Studie im Bereich Organtransplantation vorbereitet werden. Zudem möchte das Unternehmen sein Entwicklungsprogramm im Bereich von Verjüngungstherapien erweitern.
Mitochondrien erzeugen den grössten Teil der Energie einer Zelle. Fehlfunktionen von Mitochondrien können daher zu Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer sowie Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen. «Aber die Behandlung von Mitochondrien hat sich als schwierig erwiesen», wird Dr. James McCully zitiert. Er ist einer der Gründer von Cellvie, Associate Professor am Boston Children’s Hospital und hat den therapeutischen Mitochondrien-Transfer (TMT) erfunden, wie es in der Mitteilung heisst. Aufgrund der schwierigen Behandlung sei er mit seinen Mitarbeitern dazu übergangen, «gesunde, lebensfähige Mitochondrien in Zellen einzuführen, in denen diese Organellen beeinträchtigt sind. Mit grossem Erfolg. Wir können den schwächelnden Energiestoffwechsel von Zellen nachhaltig reaktivieren», so McCully.
Dieser Erfolg ist laut der Mitteilung mit einer klinischen Studie am Boston Children’s Hospital belegt worden, bei der bei 80 Prozent der nach einem kardiologischen Schock behandelten Kinder eine Erholung des Herzmuskels erreicht wurde. Erwartet wurden lediglich 29 Prozent. «Die Implikationen unserer Ergebnisse sind bahnbrechend. Wir haben vielleicht die Chance, eine neue Behandlungsmethode zu etablieren», heisst es von Dr. Alexander Schüller, Mitgründer und CEO von Cellvie.