Ostschweiz

Camion Transport bleibt «Friendly Work Space»

Camion Transport bleibt «Friendly Work Space»
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Als erstes Transport- und Logistikunternehmen in der Schweiz trägt das Wiler Familienunternehmen Camion Transport AG seit 2015 das Label «Friendly Work Space». Nach der ersten Rezertifizierung 2018 fand kürzlich das zweite Re-Assessment und am 26. Oktober die feierliche Labelverleihung in Bern statt.

Vorsorge ist besser als Nachsorge: Das hat die Camion Transport AG längst vor dem initialen Assessment zum Qualitätssiegel von Gesundheitsförderung Schweiz erkannt. Also war das Unternehmen bereits «Friendly Work Space», bevor es das Label überhaupt gab.

«Die Zertifizierung war für uns ein logischer Schritt. Vieles für die Auszeichnung war vorhanden, wie soziales Engagement, das Absenzmanagement mit der Möglichkeit für eine Schontätigkeit oder auch präventive Gesundheitsmassnahmen», sagt Monika Friedl (Bild oben Mitte), Leiterin betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der Camion Transport AG.

Beim ersten Assessment sind alle Qualitätskriterien zu erfüllen. Jetzt, beim zweiten Re-Assessment, unterlagen noch drei von neun Themenfeldern einer vertieften Überprüfung. Das waren bei Camion Transport das BGM-Gesamtsystem, die Massnahmen und Projekte sowie die Früherkennung und Reintegration.

BGM-Team wird ausgebaut

Nun darf der Logistikspezialist aus Wil das Label drei weitere Jahre bis zum nächsten Assessment tragen. Stillstand ist allerdings ein Fremdwort – dem betrieblichen Gesundheitsmanagement liegt schliesslich eine Strategie zugrunde. Diese gilt es weiterzuentwickeln. Monika Friedl freut sich: «Mit einer neu geschaffenen Praktikumsstelle werden auch die Projekte zur Gesundheitsförderung Aufwind erhalten.»

Der Teamausbau beweist, wie wichtig es Camion Transport ist, in gesundheitserhaltende und sichere Arbeitsplätze zu investieren. Was auch ein Bekenntnis im Leitbild des Unternehmens ist.

Nicht nur Theorie, sondern gelebte Praxis

Betriebliches Gesundheitsmanagement hat viele Facetten und schreibt Erfolgsgeschichten, direkt aus dem Leben. «Einer unserer langjährigen Chauffeure erlitt eine schwere Kopfverletzung. Wir blieben in Kontakt und begleiteten ihn eng auf dem Weg zurück in die Arbeitswelt», erzählt Monika Friedl. «Heute arbeitet er wieder 80 Prozent, zwar nicht mehr als Chauffeur, sondern fix im Umschlag. Der neue Arbeitsplatz gefällt ihm sehr gut, er fühlt sich gut aufgehoben dort.» Natürlich braucht es für eine Reintegration viel Geduld, auf Seite Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Diese Erfolgsgeschichte beweist, es lohnt sich.

Das Label «Friendly Work Space» besteht seit zwölf Jahren, ist in einigen Branchen sehr gut etabliert und als Qualitätssiegel bekannt. Nicht so in der Transport- und Logistikbranche, wie Monika Friedl bestätigt: «Bei Frontlinern wie dem Fahrpersonal ist es noch ein Stiefthema. Die Gesundheitsförderung Schweiz sollte spezifisch für diese Arbeitnehmer mehr in die Aufklärungsarbeit investieren.»

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