«Auch in der Politik sollte man zaubern können»

Unter den Gästen waren die Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann und Regierungsrat Stefan Kölliker, der die beiden Ehrengäste im Namen der St.Galler Regierung begrüsste. Kölliker würdigte die angenehme Zusammenarbeit zwischen dem «Ländle» und dem Kanton St.Gallen auf allen Ebenen. Dabei unterstrich er die regelmässigen persönlichen Kontakte, die zu praktischen Anwendungen und nützlichen Umsetzungen führten.
Moderator Roland P. Poschung (links im Bild) erkundigte sich nach der Begrüssung zuerst nach dem Wohlbefinden der Besucher und ob die Grippewelle bei allen gut vorbei gegangen sei. Dann wollte er von Regierungschef Adrian Hasler (rechts) und Magier Peter Marvey (Mitte) wissen: Was passiert, wenn sie plötzlich krank sind? «In der Regierung sind wir gut organisiert, so können wir dank Stellvertretungen mit den Geschäften weiterwirken», sagte Hasler. Magier Marvey zeigte seine unternehmerische Verantwortung bei Shows auf, die möglichst immer über die Bühne gehen müssen: «Natürlich kann es im schlimmsten Fall Absagen geben, die man jedoch gerne nachholt. Wir Künstler wollen den Kontakt zum Publikum. Versicherungen habe ich deswegen nicht.» Dies war auch der Punkt, an dem die Vorbereitungen betreffend das Coronavirus angesprochen wurden. Sowohl das Fürstentum wie auch die Schweiz habe sich gut informiert und vorbereitet.
Da Regierungschef Adrian Hasler an der HSG studierte, Finanzexperte bei einer Privatbank, dann Politiker und Polizeichef der Landespolizei wurde, kam die Rede auf die Credit Suisse und Entlassung vom CEO Tidjane Thiam in der letzten Woche, der eine Abfindung von rund 30 Mio. Franken erhält. Nicht nur für Hasler, speziell auch für Kleinsparer sind solche Vorgehen absolut unverständlich, zumal keine Sparzinsen mehr ausgeschüttet werden. Auch Illusionist Marvey zeigte sich diesbezüglich desillusioniert: «Leider kann ich nicht Geld herbeizaubern, aber immerhin konnte ich für schönes Wetter sorgen», lachte er.
Ein weiteres Thema waren die Aussagen von UNO-Generalsekretär António Guterres, der die Welt in Flammen sieht. Noch nie seien die geopolitischen Spannungen in diesem Jahrhundert so hoch und gefährlich. Immer mehr Regierungen träfen unvorhersehbare Entscheidungen mit unvorhersehbaren Konsequenzen. Die Menschen seien zornig und verstört, so könne es nicht weitergehen.
Fazit: Das Fürstentum und die Schweiz hätten gesellschaftlich, (umwelt-)politisch und wirtschaftlich Sorge zu tragen.
Die nächste Talkrunde ist am Sonntag, 22. März 2020, 10 Uhr, mit Astronaut Claude Nicollier sowie Bruno Zanga, Kommandant der Kantonspolizei St. Gallen. Anmeldungen über die Volkshochschule Wil www.vhs-wil.ch/persoenlich-im-hof-zu-wil.html