Aldi nimmt Getränkekartons zurück
Bei der Firma Müller Recycling in Frauenfeld: Auf einem Förderband flitzen Flaschen aus Polyethylen und Getränkekartons auf einen unscheinbaren orangen Kasten zu. Er ist das Herzstück der modernsten Sortieranlage der Schweiz: Ein Lichtstrahl erkennt innert Sekundenbruchteilen, ob eine Plastikflasche oder ein Karton vorbeisaust und sortiert die Verpackungen.
Die Tetrapaks werden zu grossen Würfeln gepresst. Der Verpackungshersteller Model in Weinfelden zerlegt sie in ihre Bestandteile. Aus dem Zellstoff entsteht wieder Karton, aus dem Rest Wärme und Strom. Die gesammelten Plastikflaschen werden zu Granulat verarbeitet und wiederverwertet.
Das ausgeklügelte Sortiersystem ist mit ein Grund, dass Aldi Suisse seit gestern als erster grosser Detailhändler neben PET- und Plastikflaschen auch Getränkekartons zurücknimmt. Vorerst in 65 Filialen der Ostschweiz und im Raum Zürich. «Bis Ende 2017 sind alle Filialen mit dem neuen Sammelsystem ausgerüstet», verspricht Aldi-Schweiz-Chef Timo Schuster (rechts im Bild) im «Blick».
Saft- oder Milchpackungen werden dank der neuen Sortiertechnik im gleichen Behälter wie Plastikflaschen gesammelt. «Das erleichtert dem Konsumenten das Sammeln und uns die Logistik», sagte Schuster.