100 Jahre Steinemann Technology
100 Jahre Bestand im weltweit umkämpften Markt – das sei eine Leistung, welche Steinemann Technology ihrem Gründer Ulrich Steinemann und den vielen loyalen Mitarbeitenden über all die Jahrzehnte zu verdanken habe, sagte CEO Christof Stürm anlässlich des Tages der offenen Tür am Hauptsitz. Die rund 500 Besucher konnten in St. Gallen Winkeln einen Augenschein nehmen, wie Anlagen zur industriellen Oberflächenbehandlung in der Holzwerkstoffplattenindustrie und der Druckindustrie entwickelt und hergestellt werden.
Gute Stellung trotz schlechter Zeiten
Die guten Zeiten des Schweizer Maschinenbaus seien spätestens seit 2008 vorbei – indes, so Stürm: «Wir sind noch hier – und zwar gesund und handlungsfähig. Wir verfügen über eine hohe Eigenfinanzierung und über eine ausgezeichnete Marktstellung im Plattenmarkt – besser denn je. Wir investieren massiv in Produkte, Märkte, Organisation sowie Ausbildung und in die digitale Druckveredelung.» Steinemann Technology habe sich deshalb trotz Euroschock, weltweiten industriellen Überkapazitäten und politischen Unsicherheiten zum Technologieführer gemausert.
Flexibel, fair, nachhaltig
Verwaltungsratspräsident Matthias Schmid nannte drei wesentliche Erfolgsfaktoren, die für den Bestand des Unternehmens entscheidend seien: Die Flexibilität im schwierigen Wirtschafts- und Währungsumfeld habe von allen Beteiligten gerade in den letzten Jahren viel abverlangt. Er schätze sich glücklich, ein Kader und Mitarbeitende um sich zu wissen, die eine hohe Bereitschaft an den Tag legen, den fortwährenden Wandel zu meistern. Das Unternehmen sei überdies geprägt von fairen Geschäftspraktiken, ethischem Handeln, verbindlichen Werten und gesellschaftlichem Engagement.
Schmid würdigte insbesondere auch das bemerkenswerte ehrenamtliche Engagement des heutigen Inhabers und Geschäftsführers Christof Stürm in allen regionalen Wirtschafts- und Handelsverbänden, aber auch für Kinderkrippen oder für die Familienplattform Ostschweiz. Er führe diese wichtige Tradition weiter, was ihn nahtlos zum dritten Erfolgsfaktor führte: Die Nachfolgeregelung von Carl Felix Stürm zu seinem Sohn Christof sei frühzeitig angekündigt und bemerkenswert vorbildlich verlaufen – sie sei geprägt gewesen von einem grossen Vertrauen: «Ohne dieses Vertrauen in die nächsten Generationen ist es nicht möglich, dass sich eine Firma über 100 Jahre am Markt erfolgreich behauptet.»
«Tafelsilber der Volkswirtschaft»
Der St.Galler Regierungsrat Benedikt Würth streifte durch die Steinemann-Geschichte und bezeichnete das Unternehmen als «mittelgrosse Industrieperle, die fest im Familienbesitz verankert ist». Solche Firmen seien das «eigentliche Tafelsilber der regionalen Volkswirtschaft». Dank der Ausbildung von Lernenden und dem aussergewöhnlichen Engagement zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei die Wirkung des Unternehmens in der Region sehr hoch einzuschätzen. Die Verbundenheit mit der Region zeige sich auch in der grosszügigen Carl-Stürm-Stiftung. Die Stiftung zeichnet jedes Jahr Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich um die Region Rorschach und den Bodenseeraum speziell verdient gemacht haben ‒ sei es in kultureller, wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Hinsicht.
100 Jahre in die Zukunft investiert
Ulrich Steinemann gründete 1917 seinen Kleinbetrieb zur Fertigung von Teigwaren-, Haushalts- und Textilmaschinen. 1933 fokussierte das Unternehmen auf die Entwicklung von Maschinen für die Holzindustrie. Bereits 1939 zog das wachsende KMU an die Schorethuebstrasse in St.Gallen Winkeln, wo sich noch heute der Hauptsitz befindet. 1944 wandelte Ulrich Steinemann das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um, und Carl Stürm übernahm 25 Prozent der Aktien. Nach dem Tod von Ulrich Steinemann traten 1949 seine beiden Söhne Walter und Hans die Nachfolge an. 1976 stieg das Unternehmen mit UV-Lackiermaschinen in den grafischen Markt ein, und die Familie Stürm übernahm die Aktienmehrheit.
Seit der Jahrtausendwende baut Steinemann sein weltweites Netzwerk konsequent aus, und 2003 steckte das Unternehmen 20 Millionen Franken in sein neues Verwaltungs- und Produktionsgebäude an der Schoretshuebstrasse in St.Gallen-Winkeln. Mit dem Einstieg in die digitale Druckveredelung stärkt Steinemann Technology seit 2013 seine Position als Maschinenbau-Spezialist am Standort St.Gallen, und mit dem Technology Center in St.Gallen wurde 2016 ein weiterer strategischer Meilenstein gesetzt.
Bild (von links): Verwaltungsratspräsident Matthias Schmid und CEO Christof Stürm beeindrucken den St.Galler Regierungsrat Benedikt Würth mit der digitalen Druckveredelungsmaschine von Steinemann Technology.