Einsatz für bessere Baukultur
Der SIA Thurgau versteht sich als Stimme der nachhaltigen Baukultur, und so war es passend, dass die jüngste 110. Generalversammlung am 4. September im neugestalteten Gewölbekeller des Seemuseums Kreuzlingen ausgerichtet werden durfte. 40 Mitglieder aus den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Umwelt und Technik nahmen daran teil.
Im Dienst von Gemeinden
Gut besucht waren im vergangenen Vereinsjahr die traditionellen Anlässe mit Vertretern des Departements für Bau und Umwelt sowie die verschiedenen Baustellenbesuche, blickte Präsident Ueli Wepfer (rechts im Bild) zurück. Grossen Anklang gefunden hätten die neu eingeführten Werkstattgespräche, verbunden mit der Besichtigung interessanter Neu- und Umbauten.
Einen wichtigen Beitrag für eine bessere Baukultur leiste insbesondere der zehnköpfige SIA-Gestaltungsbeirat. Neun Anfragen von Gemeindebehörden seien behandelt worden, wobei es in der Mehrheit um gestalterische Beurteilungen ging. Seit 2002 habe der Gestaltungsbeirat mittlerweile 56 Falle bearbeitet, bilanzierte Wepfer.
Felix Rutishauser im Vorstand
Als spannende Lern- und Erlebniswoche konnte 2019 erstmals das Sommer Camp Architektur ausgerichtet werden, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz. 22 Jugendliche im Alter von zehn bis 15 Jahren wurden während vier Tagen mit Aspekten rund um Städtebau, Konstruktion und Bauen in Berührung gebracht.
Nach diversen Aus- und Eintritten ist die Mitgliederzahl bei 216 praktisch konstant geblieben. Mit seinen Aktivitäten sei der SIA Thurgau gut unterwegs, resümierte der Verbandspräsident. Als neues Vorstandsmitglied gewählt wurde Felix Rutishauser (Bildmitte). Der im Thurgau verwurzelte Architekt betreibt ein Büro in Winterthur und ist Mitglied der Kulturkommission des Kantons Thurgau. Er hat sich bereits im Rahmen des Sommer Camps Architektur für den SIA Thurgau engagiert.
Aktuelle Planungsfragen
Rutishauser folgt auf Rico Lauper (links im Bild), der nach sechs Jahren ehrenvoll verabschiedet wurde. Lauper ist Vorsitzender des Vereins Beobachter für Wettbewerbe und Ausschreibungen (BWA). Diese Organisation, die sich seit 2019 in der Ostschweiz für faire und transparente Vergabeverfahren einsetzt, wird vom SIA Thurgau mitgetragen. Im ersten Jahr wurden gemäss Lauper bereits 29 Fälle, die Mehrheit aus dem öffentlichen Planungs- und Bauwesen, behandelt.Aktuelle Fragen aus dem öffentlichen Planungsbereich hatte Michael Schmidt, neuer Leiter der Bauverwaltung Kreuzlingen, skizziert. Er schilderte insbesondere das Spannungsfeld zwischen Entwickeln und Erhalten, unter anderem mit Bezug zu Gestaltungsplänen, Strukturerhaltungsgebieten und der Siedlungsentwicklung als Ganzem.
