Der Industrieweg Rheintal ist eröffnet

Text: PD/stz.
Das Rheintal ist eine der spannendsten, stärksten und innovativsten Industrieregionen der Schweiz. Seit Samstag lässt sich die Geschichte der Industrialisierung des Rheintals auf einem Höhenweg nachwandern und nacherleben – auf 23 Tafeln zwischen Rheineck und Rüthi.
Der Weg führt auf 40,3 Kilometern grösstenteils dem Rheintaler Höhenweg Nr. 86 entlang und lässt sich in einer oder mehreren Etappen bequem erwandern. Der Industrieweg macht Geschichte lebendig, erwanderbar und erfahrbar.
Themenweg als Inspiration
«Das Rheintal ist ein Kraftzentrum unseres Kantons», sagte an der Eröffnungsfeier der st.gallische Regierungsrat Beat Tinner. «Der Industrieweg macht das sichtbar.» Der Themenweg lade dazu ein, «die Geschichten hinter dem Erfolg der Rheintaler Industrie zu entdecken, sich inspirieren zu lassen und den eigenen Blick für das Zusammenspiel von Mensch, Wirtschaft und Natur zu schärfen». Der Weg sei auch ein Symbol dafür, wie aus harter Arbeit, Innovationsgeist und guter Zusammenarbeit Grosses entstehen könne.
Der Ausserrhoder Regierungsrat Alfred Stricker nahm das Stichwort auf und betonte die Zusammenarbeit und gemeinsame Geschichte von Rheintal und Appenzellerland. «Wir können nur bestehen, wenn wir miteinander den Weg gehen.»
Alle Tafeln auf einen Blick
So führt auch der Rheintaler Industrieweg streckenweise über appenzellisches Gebiet. Es ist ein Weg für Kopf, Herz und Fuss. Wanderer erfahren dabei mitten in der Natur, wie sich das Rheintal, einst ein armes Überschwemmungsgebiet, dank Schaffenskraft und Innovation zu einer der exportstärksten Regionen Europas emporgearbeitet hat.
Die Gäste der Eröffnungsfeier konnten Duplikate aller 23 Thementafeln auf wenigen Metern begutachten und einen Blick auf heutige und vergangene Industriebetriebe werfen, welche die wirtschaftliche Entwicklung des Rheintals geprägt haben.
Eine Idee beim Wandern
«Die Idee eines Industriewegs war eigentlich logisch», betonte Thomas Bolt, der Sekretär der Arbeitgebervereinigung Rheintal, welche die Entstehung des Themenwegs unterstützt hatte. Entstanden war die Idee auf einer Wanderung der drei Wandergesellen Stefan Frei, René Wuffli und Reinhard Frei – nota bene auf Ausserrhoder Gebiet auf dem «Chindlistei-Themenweg» in Heiden.
Hauptpartner des Industriewegs ist die Alpha Rheintal Bank. Gemäss Reto Monsch, dem CEO der Alpha Rheintal Bank, ist mit dem Industrieweg «ein Denkmal für das Schaffen wichtiger Rheintaler Unternehmer» entstanden.
Ein Denkmal, an dem sich auch mehrere Stiftungen und Sponsoren, kantonale Fachstellen, die Rheintaler Kommunikationsagentur freicom partners und nicht zuletzt die politischen Gemeinden und Ortsgemeinden beteiligt haben. «Ohne die tolle Industrie», sagte stellvertretend für die Gemeinde der Marbacher Gemeindepräsident Alexander Breu an der Eröffnungsfeier, «ginge es den Gemeinden nicht so gut.»
Tafeln mit Text, Bild, Ton und Film
Die 23 Tafeln des Industriewegs Rheintal stehen zwischen Rheineck und Rüthi. Sie bieten Informationen über die Firmen, Persönlichkeiten und Ortschaften entlang des Rheintaler Höhenwegs. Mittels QR-Codes können auch Stimmen von Unternehmern abgehört werden – auch von verstorbenen wie Max Schmidheiny oder Hans Jörg Tobler. Drohnenfilme führen über die Industrielandschaft. Auf der Website des Vereins Industrieweg Rheintal ist all dies und mehr versammelt.
Die Texte auf den Tafeln stammen aus der Feder von Jörg Krummenacher, die Gestaltung übernahm Christoph Hofer (beide freicom partners). Berni Litscher sorgte dafür, dass all die Tafeln und Wegweiser am richtigen Ort stehen.
Acht Thementafeln behandeln zudem die Geschichte der Rheintaler Industrie, die Rolle, welche die Frauen dabei spielten, die Industrie im benachbarten Vorarlberg, die pionierhafte Funktion in der dualen Berufsbildung, die Bedeutung der Familie Schmidheiny, die Verbindung von Industrie und Kultur, die Landwirtschaft und die Naturlandschaft.
Fakten zum Industrietal Rheintal:
- rund 80'000 Einwohner
- über 1200 Firmen in Industrie und Gewerbe
- gut 18'000 Arbeitsplätze im sekundären Sektor, davon 2000 Lehrstellen
- etwa 5000 Zupendelnde aus dem Ausland, davon 4000 aus Vorarlberg
Fakten zum Industrieweg Rheintal:
- 4 Einstiegstafeln in Rheineck, Heerbrugg, Altstätten und Rüthi
- 23 Bild- und Texttafeln entlang des Wanderwegs
- Kurzporträts von 80 Unternehmen und 70 Persönlichkeiten
- Informationen über 14 politische Gemeinden mit 18 Ortschaften sowie 18 Ortsgemeinden
- 8 Thementafeln