APPKB trotz Corona-Krise mit gutem Ergebnis

APPKB trotz Corona-Krise mit gutem Ergebnis
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Auch 2020 ist die Appenzeller Kantonalbank (APPKB) gewachsen und hat trotz des schwierigen Marktumfelds und der Corona-Krise ein sehr erfreuliches Ergebnis erreicht. So bleibt der Betriebsertrag mit 41,4 Millionen Franken und der Gewinn mit 12 Millionen Franken auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Medienkonferenz zum Jahresabschluss der Appenzeller Kantonalbank (APPKB) fand heuer aufgrund der Corona-Pandemie erstmals digital statt. Die Bank konnte den Wachstumskurs aus den Vorjahren weiterführen, und das Geschäftsjahr 2020 wurde mit einer Bilanzsumme von 3,8 Milliarden Franken abgeschlossen, was einer Zunahme von 7,6% entspricht. Dabei stiegen die Hypothekarausleihungen um 126,6 Millionen Franken (4,5%) und lagen Ende des Jahres bei insgesamt 2,9 Milliarden Franken. «Auf der Passivseite erhöhten sich die Kunden­einlagen um 227 Millionen Franken (8,4%) noch stärker, was zu einer gesunden Refinanzierung des erhöhten Ausleihungsvolumens beiträgt», erklärt Ueli Manser, Direktor der APPKB.

Margendruck stärker spürbar
Das Zinsgeschäft war wiederum massgeblich für den Betriebsertrag der APPKB verantwortlich. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte das Wachstum bei den Ausleihungen die tiefen Zins­margen jedoch nicht gänzlich kompensieren. Dank des tieferen Zinsaufwandes blieb der Netto­erfolg aus dem Zinsgeschäft mit 34 Millionen Franken aber nahezu identisch mit Blick auf das Geschäftsjahr 2019. Das Wertschriften­ und Anlagegeschäft konnte weiter ausgebaut und der Ertrag um 4,5% auf 4,4 Millionen Franken gesteigert werden. Der Gesamterfolg aus dem Kommissi­ons-­ und Dienstleistungsgeschäft blieb dahingegen praktisch gleich, wie auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft. Der Geschäftsaufwand war mit 18,9 Millionen Franken um 2,1% tiefer als im Vorjahr, und die Cost­Income­Ratio (Geschäftsaufwand im Verhältnis zum Betriebsertrag) konn­te dadurch von 46,6% auf 45,8% gesenkt werden.

Gesunde Eigenkapitalquote
Der Geschäftserfolg liegt mit 21 Millionen Franken nur gerade 1,5% unter dem Vorjahreswert. Dies ermöglicht der APPKB eine Aufstockung des Eigenkapitals um 13,5 Millionen Franken auf insgesamt 325,5 Millionen Franken. Wie im vergangenen Jahr fliessen 9 Millionen Franken in die Reserven für allgemeine Bankrisiken und 4,5 Millionen Franken in die freiwilligen Gewinnreserven. «Damit hält sich die harte Kernkapitalquote auf sehr guten 20,3%», erklärt APPKB-Direktor Ueli Manser. Der Gewinn beträgt 12 Millionen Franken, davon werden 7,5 Millionen Franken dem Kanton Appenzell Innerrhoden ausbezahlt.

Herausforderungen Corona-Pandemie
«Im letzten März hat sich die Welt verändert, und seither bestimmt die Corona-­Pandemie unser Leben», erklärt Bankratspräsident Roman Boutellier. «Schon zu Beginn der Pandemie stellte die APPKB einen Krisenstab zusammen, der sich auch aktuell noch jede Woche per Telefonkonferenz austauscht und notwendige Massnahmen definiert», so Boutellier weiter. Dabei seien es vor allem organisatorische Punkte, die umgesetzt wurden, wie Office­ Splitting und Home­Office, die Umstellung auf digitale Besprechungen oder auch die Installa­tion von Plexiglaswänden und Desinfektionsmittel­Spendern. «An dieser Stelle geht ein grosser Dank an die Mitarbeitenden, die dazu beigetragen haben, dass der Bankbetrieb jederzeit gewährleistet war und die Kunden stets bestmöglich betreut wurden», betont Boutellier.

Da Appenzell Innerrhoden über eine stark diversifizierte Wirtschaft verfügt und die Unternehmen krisenresistent seien, «sind wir bisher alle mit einem blauen Auge davongekommen, was sich auch im Jahresergebnis der APPKB widerspiegelt», erklärt Boutellier. Die Situation aufgrund der Corona-Pandemie bleibe aber ungewiss. Für die APPKB bedeute dies, dass man weiterhin vorsichtig agiere. «Aktuell erwarten wir weder eine Pleitewelle, noch einen Boom. Sehr erfreulich ist, dass wir das Eigenkapital erhöhen konnten und über zusätzliche Reserven für Krisenzeiten verfügen», sagt Boutellier.

Covid-19-Kredite nicht voll ausgeschöpft
Im Frühjahr 2020 lancierte der Bund Überbrückungskredite, die Unternehmen bei Liquiditäts­engpässen in Anspruch nehmen konnten. Per Ende Dezember 2020 hatten 145 Kunden der APPKB einen solchen «Covid­-19­-Kredit» mit einem Gesamtvolumen von 22 Millionen Franken, wovon 14 Millionen Franken auch beansprucht wurden. «Dies entspricht einem durchschnittlichen Kredit­volumen von 150’000 Franken pro Kunde», erklärt Bankdirektor Ueli Manser. Die Kreditgesuche kamen dabei von Betrieben aus allen Branchen aus Appenzell Inner- und Ausserrhoden - insbesondere von jenen, die im März 2020 ihre Betriebe ganz schliessen mussten. In der Zwischenzeit zahlten einige Betriebe die Kredite auch bereits wieder zurück.

«Sollte sich die wirtschaftliche Situation von Betrieben aufgrund der Corona-Pandemie erneut verschärfen, bieten wir als KMU-Bank den Unternehmen Hand», erklärt Manser. So würden die Geschäftsmodelle genau geprüft, auch hinsichtlich geplanter Investitionen der Betriebe. Sollte ein Unternehmen aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten kommen, bestehe u.a. auch die Möglichkeit, dass die Amortisation für eine gewisse Zeit ausgesetzt würde. «Das volkswirtschaftliche Ziel der APPKB ist es, die Arbeitsplätze im Appenzellerland langfristig zu erhalten», betont Manser.

Schub für Digitalisierung
Aufgrund der Corona-Krise wurde die Digitalisierung bei der APPKB 2020 stark vorangetrieben. So war die APPKB 2018 die 11. Bank in der Schweiz, welche ihren Kunden die TWINT APP anbot. Nutzten 2019 2600 Kunden die App, sind es aktuell 4600 Kunden. «Das Angebot ist nicht mehr wegzudenken», hält Bankdirektor Ueli Manser fest. Auch das E-Banking erhielt einen Schub: 2019 waren es 10'900 E-Banking-Verträge, Ende 2020 sind es bereits 12'300 Verträge, was einer Zunahme von 13 Prozent entspricht. Ende 2020 lancierte die APPKB zudem eine neue Version ihrer Mobile-Banking-App, welche den Kunden modernste Zahlungsabwicklungen ermöglicht.

Mit «APPKB-Invest» und «APPKB-Invest smart» lancierte die Bank 2020 zudem zwei neue Produkte im Bereich der Fondssparpläne und bietet auch bei der neuen Saron Hypothek seit Anfang 2021 ihren Kunden zwei neue Produkte an.

Über die APPKB
Die Appenzeller Kantonalbank ist die führende Bank im Kanton Appenzell Innerrhoden. Die Bank wurde 1899 gegründet und ist stark bei der Bevölkerung verwurzelt. Als Universalbank bietet sie ein breites Dienstleistungsangebot. Hinzu kommt eine verantwortungs­ volle Grundhaltung, die das Wohl der regionalen Wirtschaft und der Menschen in den Mittel­ punkt stellt – sei es mit der nachhaltigen Kreditpolitik, der professionellen Anlageberatung oder mit attraktiven Arbeitsplätzen für knapp 100 Mitarbeitende. Produkt­ und Servicequalität sind höchste Anliegen der Bank.

Auf dem Bild: APPKB- Bankdirektor Ueli Manser (links) und -Bankratspräsident Roman Boutellier